Zielvereinbarungen, Beurteilung von Leistung und Verhalten, Karriere- und Nachfolgeplanung – alles in einem zentralen System von SuccessFactors. Unter der Perspektive des Datenschutzes hat FORBIT das Einführungsprojekt in den deutschen Unternehmen eines weltweit operierenden Konzerns des Fahrzeugbaus begleitet.
Talentmanagement im internationalen Konzern
Ein internationaler Konzern mit 30.000 Beschäftigten in 120 Ländern speichert Personaldaten in einem gemeinsamen IT-System ab. Es geht um Zielvereinbarungen, um Leistungsbeurteilungen durch Vorgesetzte, um die Fähigkeiten, die Beschäftigte gezeigt haben oder die man ihnen zutraut, um die Stellenbesetzung und die Nachfolgeplanung für kritische Positionen, um Karriereinteressen, Kündigungsrisiken und eine konzernöffentliche Selbstdarstellung der Beschäftigten, ähnlich wie bei facebook oder XING.
Das alles kann das System BizX von SuccessFactors abbilden, mit vielfältigen Reports auswerten und in Grafiken übersichtlich ordnen. Welche Beschäftigten aus welchen Konzernunternehmen am besten auf eine bestimmte Stelle passen, wird in einer Rangtabelle angezeigt. Ein Leistungs-/Potential-Tableau zeigt an, wer zu den „Stars“ und wer zu den Problemfällen gezählt wird.
Die Brisanz des Systems aus Sicht des Arbeitnehmerdatenschutzes ist offensichtlich.
- Welche Daten werden überhaupt erfasst?
- Welche Auswertungen sollen erlaubt sein und zu welchem Zweck?
- Wer erhält welche Informationen über welche Beschäftigten?
- Wie sind die Daten in den außereuropäischen Konzernunternehmen geschützt?
- Wie sind die erforderlichen Verträge zwischen den Konzernunternehmen und mit dem Systembetreiber zu gestalten?
- Wie schafft man Transparenz für die Beschäftigten über die Verarbeitung ihrer Daten?
- Welche Informationen und besonders welche Beurteilungen sind zutreffend und wann haben die Beschäftigten einen Korrekturanspruch?
Das sind typische Fragen aus der Sicht des Datenschutzes. Der Betriebsrat will zusätzlich sicherstellen, dass die zu Grunde liegenden Verfahren zur Beurteilung der Beschäftigten und zur Besetzung von Stellen fair ablaufen.
Ein Sachverständiger von FORBIT hat den Gesamtbetriebsrat bei der Analyse und Beurteilung sowohl des IT-Systems als auch der Prozesse beraten und hat an den ausführlichen und vielschichtigen Verhandlungen zwischen Betriebsrat, Management und Datenschutzbeauftragtem teilgenommen. Das Ergebnis sind drei neue Betriebsvereinbarungen, die schließlich im Konsens mit allen Seiten unterzeichnet wurden:
- eine Betriebsvereinbarung zum Verfahren der Zielvereinbarungen und Leistungsbeurteilung, dem sogenannten Performance-Management-Prozess,
- eine Betriebsvereinbarung zum Verfahren der Karriere- und Nachfolgeplanung sowie zur Kandidatensuche für Stellen, dem sogenannten Talet-Review-Prozess, und
- eine Betriebsvereinbarung zur Unterstützung dieser Prozesse durch das IT-System von SuccessFactors.
Sowohl die Prozesse als auch der IT-Einsatz sind nun klar geregelt. Sie erfolgen in vielen Punkten deutlich anders, als ursprünglich geplant. Der Betriebsrat und auch das Management sagen, das Gesamtkonzept sei dadurch besser geworden, und sogar die Konzernunternehmen in Amerika sind einverstanden.